Mit der Schaffung des Übungsplatzes waren nun die Wege nach Paderborn und Lippspringe gesperrt. Auch jener Weg, der einst die Gründung des Dorfes veranlasst hatte. Butterlieferanten und Bauern konnten an manchen Tagen den Übungsplatz noch passieren, was ihnen recht wichtig war. Das Dorf bekam für diese Umstände auch eine jährliche Entschädigung. Aber für einen Teil des Jahres waren die Wege gesperrt, sodass die Fürstenallee immer mehr genutzt wurde.

In den Jahren 1893 bis 1902 wurde der Kommunalweg bis etwa 300m über den Mühlendamm hinaus angelegt. Damit hatte Haustenbeck seine erste feste Straße bekommen.

In jenen Jahren ereignete sich für unsere Sennewohner noch ein besonderer Glücksfall. Der Grafregent Ernst fuhr vom Schloss Lopshorn herunter mit einem Zweispänner u8nd geriet bei den Ziegensträngen derart in den Sand, dass er dort stecken blieb und erst zwei weitere Pferde zum Vorspann geholt werden mussten. Dieser Zwischenfall machte es dem Grafregenten deutlich, wie es in diesem Teil seines Fürstentums um die Wege bestellt war. Die Folge war dann der Straßenneubau von Haustenbeck nach Augustdorf, der in den Jahren 1906 bis 1907 durchgeführt wurde. Nun ging also der feste Weg von der Fürstenallee im weiten Bogen durch unser Dorf und dann bis durch Augustdorf hin zur Dörenschlucht. Haustenbeck war damit in einem ganz neuen Zusammenhang des Verkehrs gekommen.

Unser Dorf entwickelte sich permanent und fortlaufend weiter und das auch im Hausbau. Der klar ablehnenden Antwort vom Intendanten des VII. Armeekorps auf die schriftliche Anfrage von Pastor Kligge, ob sich der Übungsplatz über den Taubenteich hinaus ins Lippische erweitern würde, vertrauten alle Haustenbecker im guten Glauben. So wurden noch in den 1930ger-Jahren 19 neue Häuser gebaut. Die letzten 7 Häuser wurden im Jahr 1937 gebaut. Das Haus Nr. 215, dessen Bilder hier zu sehen sind, wurde im Jahr 1936 von der Familie Huneke erbaut und hatte H.Linnemann als Mieter gehabt. (gs)