(gs) Wenn man heutzutage umziehen möchte, so packen die Menschen ihre Sachen und Möbel ein und fahren mit all den Dingen zu ihrer neuen Wohnstätte. Sehr oft wurde dies auch genauso im Heidedorf Haustenbeck bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts gemacht. Aber manchmal nahmen die Menschen bei ihrem Umzug auch ihr Haus mit.

Die Gefache des Fachwerkhauses wurden dann sauber entkernt. Danach wurden die Balken vorsichtig und achtsam voneinander getrennt, entsprechend ihrer Position innerhalb des Hauses gekennzeichnet, damit der Wiederaufbau bei einem lösbaren Puzzle blieb.

So errichtete im Jahre 1769 Cord Henrich Sander die Stätte Nr. 42 und diese stand ursprünglich neben der Stätte von der Familie Brinkmann Nr. 23. Der Name von Cord Henrich Sander änderte sich im Jahre 1776 hin zu Cord Henrich Budde und wurde „jetzt im Register weiterhin Sander genannt“. Die Familie Brinkmann kaufte dann im Jahr 1802 das inzwischen verschuldete Kolonat Nr. 42, welches dann der ehemalige Bauernrichter Budde an seiner heutigen Stelle wieder aufbauen ließ.

Für den Neubau und auch für einen Ab- und Wiederaufbau eines Fachwerkhauses war im Dorf immer der Meister Prasse gefragt. Kaum hatte er ein Haus errichtet, da musste er in dieser Zeit schon die Balken für das nächste Haus schneiden. Die größere Anzahl wurde aber alt gekauft, fast immer vom Herrn Diekwater, am bisherigen Ort abgebaut und in Haustenbeck wieder aufgerichtet. Manche Stätte wurde schon bewohnt, wenn die Wände zwischen den Balken zum Teil noch offen standen. Oft vergingen 2 bis 3 Jahre, bis die Leute soweit waren, dass sie die Hausgiebel mit Brettern verkleiden konnten, denn die erste Sorge der jungen Anwohner musste es immer sein, die zugewiesenen Heideflächen unter den Pflug zu nehmen.