Paderborn / WLV (Me): „Unser Ziel ist es, dass auf den Feldern stets Pflanzen wachsen“, sagt der Vorsitzende Hubertus Beringmeier. Darum werden nun im Spätsommer Zwischenfrüchte ausgesät, die bis zum Frühjahr auf den Feldern wachsen.

Zwischenfrüchte sind meist ein Gemenge aus verschiedenen Pflanzen. Häufig findet man Ölrettich, Senf, Phazelia, Rauhafer oder Klee darin.

Im Team bilden sie eine vielseitige Bodenbedeckung und können gleich mehrere Aufgaben erfüllen. Sie wurzeln unterschiedlich tief und holen Nährstoffe aus dem Boden wieder an die Oberfläche, um sie für die nachfolgende Kultur bereitzuhalten. Ölrettich bildet beispielsweise dicke Rhizome, die den Boden deutlich auflockern.

Die Phazelia wurzelt bis in eine Tiefe von vier Metern und erreicht Nährstoffe, die für viele andere Pflanzen unerreichbar wären.

Aber auch oberirdisch erfüllen sie wichtige Aufgaben. Der Aufwuchs bietet Niederwild wie Fasanen und Hasen eine gute Deckung, er schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und damit vor Austrocknung. Auch bei Starkregen bilden die Pflanzen eine Barriere und reduzieren Erosionen. Pflanzen, die noch vor dem Winter zu blühen beginnen, sind eine späte Futterstelle für Insekten.

Im Winter bei Frost stirbt die Zwischenfrucht meist nach und nach ab. Die Stängel brechen dann auf dem Feld zusammen.

Nach einer Bodenbearbeitung im Frühjahr werden auf diesen Feldern Sommerungen ausgesät, zum Beispiel Zuckerrüben, Mais oder Ackerbohnen.

Wer also im Herbst gelb blühende Felder sieht, kann sich daran erinnern, dass dieses nicht der Raps ist, der da blüht, sondern Senf in einer Zwischenfrucht.

 

Bis die Zwischenfrucht so schön blüht, dauert es noch einige Wochen. Landwirte sind gerade mit der Aussaat der Zwischenfrucht beschäftigt.

Quelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband, Regionale Öffentlichkeitsarbeit Ostwestfalen-Lippe