Informationen für Interessierte beim Sozialamt des Kreises Paderborn.

Kreis Paderborn (krpb). „Wie möchte ich behandelt werden, wenn ich alt bin?“, eine Frage, die Isabell Palmer jeden Tag beschäftigt und die sie immer wieder darin bestärkt, das zu tun, was sie am meisten liebt: Palmer ist eine so genannte Alltagshelferinnen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, pflegebedürftige Personen bei der Bewältigung ihres Alltags in verschiedenen Lebensbereichen zu unterstützen.

„Sowohl im Haushalt als auch bei Behördengängen und Schreibarbeiten jeglicher Art kann die Alltagsbegleitung hilfebedürftigen Menschen zur Seite stehen“, erklärt Christa Kröger vom Sozialamt des Kreises Paderborn. „Auch Spaziergänge, Fahrdienste oder Einkäufe sind gern angenommene, niederschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote“, weiß Kröger. Eng arbeitet die Expertin gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der Pflegeberatung mit den Alltagshelferinnen und -helfern zusammen, organisiert Schulungen, Vorträge oder Infoveranstaltungen. Erst kürzlich kamen interessierte Alltagshelfer im Kreishaus zusammen, um sich über Herausforderungen ihrer Arbeit auszutauschen oder Wünsche und Ideen anzubringen.

Übrigens: Als Alltagsbegleitung tätig werden kann jeder. Wer sich dazu entscheidet, der nimmt in NRW an einer Qualifikation teil. Auf dem Lehrplan stehen dabei u.a. Themen wie Kommunikation, Selbstsorge, Depressionen und Demenz, die z.B. in Fachvorträgen thematisiert werden.

Nach erfolgreicher Teilnahme an der erforderlichen Qualifikation können sich die Personen bei der Kreisverwaltung registrieren lassen und so über interessierte Angehörige und pflegebedürftige Personen über das Internet gefunden werden.

In Anspruch genommen werden die Hilfsangebote von vielen Personen, die die Voraussetzungen für eine Pflegestufe erfüllen. Die Kosten können über den so genannten Entlastungsbetrag mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Aber auch Selbstzahler können die Angebote nutzen.

„Die Begleitung ist nicht auf einen bestimmten Aufgabenbereich festgelegt und muss auch nicht sämtliche Aufgabenbereiche abdecken“, erklärt Christa Kröger. Wichtig zu wissen ist aber, dass die alltagshelfenden Personen keine Konkurrenz zur Pflegekraft des ambulanten Dienstes darstellen. Sie übernehmen keine pflegerischen Aufgaben und verabreichen auch keine Medikamente. Ebenso wenig gehören Antworten auf komplexe Rechtsfragen zu ihrem Aufgabenbereich“.

„Wir Alltagshelfer begleiten die pflegebedürftige Person im täglichen Leben, entlasten durch unsere Tätigkeiten aber auch die Angehörigen und schenken ihnen Zeitfenster für eigene persönliche Erledigungen“, beschreibt es Isabell Palmer mit ihren Worten. Durch die Pflege einer nahestehenden Person hat die gelernte Köchin ihre Berufung gefunden und sich im Jahr 2022 mit ihrem Traumberuf selbstständig gemacht hat. Heute beschäftigt sie vierMitarbeitende in Voll- und Teilzeit und betreut mit ihrem Team über 40 Klientinnen und Klienten.

„Der Bedarf an Betreuungskräfte ist hoch. Sowohl der Demografische Wandel als auch der Wunsch der Betroffenen, möglichst lange selbstbestimmt Zuhause wohnen zu können, erfordern zunehmend Hilfsangebote“, betont Christa Kröger, die deshalb interessierte Personen aufruft, den Schritt zur Alltagshelferin oder zum -helfer zu wagen.

Wer sich über das Hilfsangebot informieren möchte, ist bei der Pflegeberatung des Kreises Paderborn genau richtig unter: Tel.: 05251-308 5074. Fragen zum Thema beantwortet aber auch das Regionalbüro Alter und Pflege aus Bielefeld unter Tel.: 0521-92 16 456.

 

Niemand wird alleingelassen – Alltagshelfer tauschen sich im Kreishaus in Paderborn aus. Foto: Kreis Paderborn

Quelle: Kreis Paderborn