(ph) Die Schlängerin Diana Lukas-Runte war schon immer außerordentlich tierlieb. Doch auf ihrem Grundstück im Emkental tummeln sich nicht nur Hunde oder Katzen. Auch Alpakas und ein Lama wuseln dort herum. Wie sie zu den Tieren gekommen ist, welche Eigenschaften sie besonders faszinierend findet und was sie von Alpakawanderungen hält, gibt Runte im Interview preis. 

 

Hallo Diana, erzähl erstmal etwas über dich.

Hallo, mein Name ist Diana Lukas-Runte und ich bin 61 Jahre alt. Nachdem ich Gärtnerin gelernt habe, war ich zunächst bei Weidmüller beschäftigt. Aktuell gehe ich wieder meiner alten Tätigkeit als Gärtnerin im Sternenhof in Oesterholz-Haustenbeck nach.

 

Du wohnst im Emkental mit einer Menge Tieren zusammen. Wie kam es dazu?

Ich war schon von kindheitstagen an außerordentlich tierlieb. In der Vergangenheit hatte ich schon Kühe und habe nach und nach Großpferde, Miniponys und Bullterrier gezüchtet. Aktuell hausen bei mir und meinem Mann Martin ein Pferd, ein Pony, zwei Katzen, zwei Hunde, ein Hase und eben drei Alpakas sowie ein Lama. 

 

Wieso ausgerechnet Alpakas und Lamas, die ja ursprünglich aus Südamerika stammen?

Alles fing damit an, dass ich ein Lama namens Spucky aus einem kleinen Zirkus gerettet habe. Das war im Jahr 2006. Ich konnte dem Tier ansehen, dass es ihm dort nicht gut erging, sodass ich es freikaufte. Da Lamas nicht allein gehalten werden dürfen, habe ich sogleich einen passenden Begleiter dazugeholt. 

 

Und die Alpakas?

Wir haben auf einem Besuch bei einer Tierärztin an der Mosel zunächst welche auf einer Wiese gesehen. Mein Mann war direkt Feuer und Flamme für die Tiere und er redete seitdem von nichts anderem mehr. Er wollte unbedingt eigene haben. Dann habe ich ihm zwei Alpakas zum Geburtstag geschenkt. So fing das an und es kamen noch ein paar dazu. Aktuell halten wir noch drei Alpakas namens Anton (6; dunkelbraun), Anna (12; hellbraun) und Nicki (8; weiß) sowie das Lama Spucky (17) bei uns. 

 

Was benötigen Alpakas und Lamas hinsichtlich der Pflege?

Sie brauchen erstmal viel Platz für den Auslauf. Bei uns sind das ungefähr 0,5 Hektar. Dazu fressen sie sowohl Heu, Stroh, Gras und Mineralstoffe. Hitze vertragen sie gar nicht gut, weswegen einmal im Jahr ein professioneller Alpakascherer aus Neuruppin vorbeikommt, der die Tiere von ihrem Wollkleid befreit. 

 

Was begeistert dich an den Tieren? Was zeichnet sie deiner Meinung nach aus?

Mich fasziniert vor allem ihre ruhige Art, die großen Kulleraugen, das sanfte Wesen und ihre teils lustige Art. Manchmal preschen sie einfach nach vorne oder machen Bodensprünge. Auch beim Waschen hüpfen sie häufiger in die Luft. Zudem sind sie innerhalb der Gruppe sehr sozial. Wenn jemand fehlt, bemerken die Tiere das sofort und machen Alarm.

 

Momentan sind auch sogenannte Alpakawanderungen im Hype. Was hältst du davon?

Nicht viel. Alpakas mögen es nicht, wenn sie berührt werden. Sich nähern ist kein Problem, aber selbst ich berühre sie nur beim Scheren oder während Impfungen. Sie mögen keinen körperlichen Kontakt. Deswegen sage ich, dass sich der Mensch das Tier bei solchen Wanderungen zunutze macht. Sie geschehen auf Kosten der Alpakas. Wenn sie an dir schnüffeln, ist das normalerweise das höchste der Gefühle.

 

Sehen sich bei dir denn ab und an Leute die Tiere an?

Ja, das kommt häufiger vor und ist auch okay. Oft stehen Menschen am Zaun bei der Weide und beobachten die Tiere. Oder ich kriege Besuch und die Alpakas werden aus der Nähe betrachtet. Aber Berührungen sind nicht erwünscht.

 

Du hast vorhin gesagt, dass die Tiere regelmäßig geschoren werden. Was passiert mit der Wolle?

Die lasse ich zu Steppbettdecken und Kissen verarbeiten, wobei pro Tier genug Wolle für bis zu zwei Decken und ein Kissen abspringen kann. Zunächst schicke ich die Wolle zur Säuberung nach Görlitz, wo Vlies daraus gemacht und alles mit Biobaumwolle versteppt wird. Dann biete ich die Sachen hier in meinem kleinen Hofladen im Emkental an. Dazu kaufe ich extern noch Mützen, Schals, Handschuhe oder Socken, die es hier dann ebenfalls gibt. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden oder vorbeikommen.