Fortbildungsreihen für Schlänger Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher.

(dr) Zuletzt offenbarten verschiedene Schulleistungsstudien, wie zum Beispiel PISA oder VERA, Schwächen von Schülerinnen und Schülern im sprachlichen Bereich. Jedoch sind die sprachlichen Kompetenzbereiche Schreiben, Lesen, Sprechen und Zuhören natürlich in der Schule und auch im späteren Leben von großer Bedeutung. 

Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel, dem Phänomen der verbreiteten Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten von Lernenden effektiv entgegenzuwirken, entwickelte der Kreis Lippe das Pilotprojekt (Schrift-) Spracherwerb & LRS – ein Projekt zur Stärkung des Lesens und Rechtschreibens durch Förderung in Kita und Schule, welches nun in der Gemeinde Schlangen durchgeführt wird. 

Die Grundschule Schlangen, die Evangelische Kita Gartenstraße, die Kita Alte Rothe, die Kita Regenbogen und auch die Kita Arche Noah nehmen an diesem Projekt teil.

Mit entsprechenden Fortbildungsreihen werden die Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher der teilnehmenden Einrichtungen im Hinblick auf das Problemfeld speziell geschult. Die Auftaktveranstaltung des etwa über den Zeitraum von einem Jahr laufenden Projektes fand im Februar in Schlangen statt. 

Die Kindergärten starteten mit der Fortbildungsreihe „Umgang mit Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung von Kita-Kindern und Unterstützung von Basiskompetenzen“, welche von Lehrlogopädin und Kindheitspädagogin Beatrice Gievers geleitet wird. Die Fortbildung des Kollegiums der Grundschule greift das Themenfeld systematischer Rechtschreibunterricht sowie den Umgang mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten auf. Diese Fortbildung übernehmen Referentinnen und Referenten des Kompetenzteams des Schulamts, unter anderem Co-Leiterin Kordula Potthast. Außerdem werden die Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher regelmäßig im Hinblick auf pädagogisch und didaktisch sinnvolles Handeln im Umgang mit sprachlichen Problemen und hinsichtlich des Umgangs mit Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben beraten.

Doch woran lassen sich Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich bei Kindern denn eigentlich erkennen? 

Häufig entwickeln sich Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten zum Beispiel bei Kindern, die erst sehr spät anfangen zu sprechen oder die noch über das Alter von fünf Jahren hinaus Ausspracheschwierigkeiten aufweisen. Im Falle von solchen Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung sollten pädagogische Fachkräfte Expertenhilfe, beispielsweise von logopädischer Seite oder von der vom Kreis Lippe angebotenen Sprachheilberatung, hinzuziehen.

Darüber hinaus erklärt Frau Dr. Elisabeth Pries-Kümmel, Koordinatorin des Projektes im Bildungsbüro des Kreises Lippe: „Kinder mit LRS zeigen zum Beispiel häufige Fehler im Schreibgebrauch, die wenig systematisch sind, das heißt heute werden diese, morgen jene Fehler gemacht. Das Lesen ist bei vielen stockend und nicht automatisiert, so dass sinnentnehmendes Lesen schwerfällt.“ 

Doch nicht nur Lehrkräfte und Erzieherinnen können auf die sprachlichen Kompetenzen der Kinder einwirken, sondern auch ihre Eltern. Sie können die Sprach- und Schreibentwicklung ihrer Kinder beispielsweise fördern, indem sie ihnen schon in jungem Alter viel vorlesen und auch indem zuhause in der Familie einfach viel gesprochen wird.

Sollte das Pilotprojekt des Kreises Lippe in Schlangen erfolgreich verlaufen, kann es auch auf weitere Kommunen ausgeweitet werden. Diesbezüglich werden sich dann zu gegebener Zeit das Bildungsbüro, das Kompetenzteam und das Schulamt beraten.