Die zweite Planungswerkstatt zur Gestaltung des Schlänger Ortskerns ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) wurde gut angenommen.

Bei strahlendem Sonnenschein fanden viele Schlängerinnen und Schlänger den Weg ins Bürgerhaus, wo weiter gemeinsam über die Handlungsfelder diskutiert wurde, die den Ortskern attraktiv und zukunftsfähig gestalten sollen. Gemeinsam mit dem Städteplanungsbüro Drees und Huesmann aus Bielefeld wurden drei Bereiche als besonders bedeutend herausgearbeitet: die Achse vom Schulzentrum zum Dorfkern, die Aue entlang des Schlänger Baches und Pastorenwiesen, und auch die Schaffung eines „Dritten Ortes“ wird weiterentwickelt.

Schon beim ersten Diskussionspunkt machten die Anwesenden klar, dass die Balance zwischen Aufenthaltsqualität, Parkplätzen und Verkehrsführung sehr sensibel ist. Kaufleute befürchten das Wegfallen von Parkplätzen und somit das Ausbleiben von Kunden, und Radfahrende die über die Bürgersteige fahren sind nicht förderlich für den Einzelhandel. Auch Arztpraxen und Apotheken wünschen sich eine gute Erreichbarkeit. Durch eine geschickte städtebauliche Gestaltung sollen die Menschen entlang einer Achse in und durch den Ortskern geführt werden. Das können Pflanzelemente, Sitzgelegenheiten und eine entsprechende Gestaltung der Oberfläche sein. Besonders beim Pflaster ist Schlangen leider noch weit weg von der Barrierefreiheit – darum soll es unbedingt mit in Angriff genommen werden.

Auch der Leerstand in Schlangens Ortskern und die Sorgen um Nachwuchs bei Einzelhändlern und – händlerinnen war Thema. Potentielle Investoren sollen mit in die Planungen einbezogen werden, um sich in das ISEK einzufügen und so Schlangens Ortsmitte attraktiver zu gestalten. Dabei sind auch Außengastronomie ein wichtiges Thema. Eine größere Attraktivität des Ortskerns mit mehr Aufenthaltsqualität soll neue Investoren anziehen.

Leerstehende Geschäfte sollten kreativ überdacht werden – so ein Wunsch aus der Runde: aus einem ehemaligen Laden könne ja durchaus ein Café werden – Plätze, die noch gar nicht genutzt werden, sollten mitgedacht werden – so die Anregung.

Engagiert wurde auch über die Nutzung und Gestaltung der Pastorenwiese diskutiert. Der Vorschlag, dort einen Bürgerpark zu bauen stieß nur kurz auf Skepsis. Bedenken, die in Richtung Natur – und Umweltschutz gingen, konnten schnell zerstreut werden. Der Wunsch, einen wassernahen Spielplatz zu schaffen, der die Besonderheit der Wiesen nicht nur berücksichtigt, sondern thematisiert, wird in das Konzept aufgenommen.

Diese Vorschläge wurden vom Planungsbüro ebenso mitgenommen, wie die Diskussion über einen sogenannten „Dritten Ort“, einen Platz der Begegnung und des Miteinanders. Ein solcher Ort, an dem Austausch, Kultur und Ehrenamt ein gemeinsames Zuhause haben sollen, wird für die Gemeinde viele Vorteile bringen und wird bereits in einigen anderen Gremien thematisiert und erarbeitet. 

Die Frage ist also nicht das „ob“ sondern das „wo“ und „wie“ eines „Dritten Ortes“ für Schlangen. Dieser soll entweder im Bürgerhaus baulich verändert oder an zentraler Stelle neu errichtet werden. Hier kann Schlangen von Erfahrungen andere Kommunen lernen, wie so ein Ort die Lebensqualität der Gemeinde steigern kann.

Grundsätzlich neue Gedankenwege einschlagen und mit einem frischen Blick durch Schlangen gehen – so die Impulse aus der zweiten Planungswerkstatt, die die Vorschläge der Städteplaner unterstützen und erweitern.

Die Ergebnisse werden jetzt vom Planungsbüro Drees & Huesmann strukturiert und im dritten Quartal diesen Jahres weitergeführt. Schon im Herbst sollen dem Rat konkrete Vorschläge vorliegen.

 

Quelle: Gemeinde Schlangen